Brief von Ingeborg Salm-Boost

P.S. Noch eine letzte persönliche Anmerkung: Ich lese soeben, dass unter den Gründungsmitgliedern Ehrenkreishandwerksmeister Erwin Bopp aufgeführt ist. Das freut mich ganz besonders. Habe ich ihn doch in seiner aktiven Kreishandwerksmeister-Zeit als einen ganz besonders angenehmen und kompetenten, den Menschen sehr zugewandten Gesprächspartner schätzen gelernt. Und die Kreishandwerkerschaft ist ja auch bis heute mit im "Barrierefrei-Boot".
Liebe Aktive bei "Barrierefrei starten",
 
Als ich schon vor einigen Monaten hörte, dass der Verein zehn Jahre alt wird und das - sicher nicht zuletzt um noch mehr Menschen für die so einzigartige Arbeit zu interessieren - gebührend feiern will, da habe ich mir das Datum 24. August sofort "dick" in den Kalender eingetragen. Und, ganz ehrlich, schon manchem Bekannten ans Herz gelegt, bei diesem Sommerfest in der Handwerkskammer dabei zu sein. Als Mitglied bei "Barrierefrei starten", das auch schon mal beratend im Kreis der Engagierten dabei sein durfte, weiß ich um die Erfolgsgeschichte und darum, dass hier die Aussage "Wir leben Inklusion" keine Absichtserklärung, sondern Tatsache ist. Auf dieser Website lässt sich lesen, wie Menschen mit körperlichen Behinderungen und/oder Lernschwächen in ganz individueller Weise in ein (Arbeits-)Leben geführt werden können, das sie selbstständig und selbstbewusster macht. Die Gespräche mit den Coaches, die Interessierte ebenfalls auf dieser Seite finden, machen deutlich, wie effektiv und auch für die Fachleute erfüllend diese Begleitungsaufgabe ist.
Sicherlich wird es zum Fest bei der Handwerkskammer, die ja ein ganz zuverlässiger Partner, ein unverzichtbarer Mitstreiter seit der ersten Stunde im Verein ist, einige Reden, hoffentlich ernst gemeinte Versprechungen und eventuell auch Schecks geben. Und das ist gut so. Aber vielleicht folgen Sie mir noch einen Moment in meinem Offenen Brief an den Vorsitzenden Jürgen Reichert und seine Mitstreiter sowie Mitstreiterinnen.
 
Lieber Herr Reichert, wir haben uns vor geraumer Zeit über die Wiesbaden Stiftung, unter deren Dach "Barrierefrei starten" ja vor zehn Jahren gegründet wurde, kennengelernt. Sie erinnern sich: Beim Leonardo Schul Award hatten sie den Inklusionspreis gestiftet und die Jury in dieser Kategorie angeführt. Es war keine einfache Aufgabe, es wurde viel diskutiert. "Die Selbstverständlichkeit der Inklusion ist überhaupt nicht in den Köpfen", sagten Sie damals. Und: "Der Schwächere hat auch Stärken, das muss die Gesellschaft noch lernen". Wie sehr die Aussage stimmt, dass der Schwächere auch Stärken hat, dies beweist Ihr Verein aufs Eindrucksvollste. Mit Freude erfüllt mich, dass "meine" Zeitung, bei der ich jahrzehntelang aktiv war,  "Barrierefrei starten" mit ihrer Berichterstattung begleitet und den Verein sogar im Rahmen der Kurier-Benefizaktion "... ihnen leuchtet ein Licht" bedacht hat. Und eine schöne Bestätigung für das Schaffen ist auch, dass "Barrierefrei starten" 2019 mit dem Preis "Wiesbadener Lilie der Inklusion" ausgezeichnet worden ist.
  
Nun, kurz vor dem Geburtstagsfest, geht mir das Thema sinnvolle Hilfe für Menschen mit Handicap immer wieder durch den Kopf. Vielleicht, weil es mich in meinem Berufsleben als Redakteurin stets besonders interessiert und bewegt hatte. Es begann mit der Begleitung einer Vereinsgründung in meiner Heimatstadt: "Club aktiv für Behinderte und ihre Freunde". Das ist mehr als 40 Jahre her - und es war damals eine ganz außergewöhnliche Initiative, die meine damalige Zeitung eng begleitete. Auch hier in Wiesbaden ließ mich das Thema nie los, weder beruflich noch privat. Eine wunderbare Erfahrung war es, als ich mit einer Gruppe der Wichernschule für Praktisch Bildbare einen Ferienaufenthalt in der Toskana verbrachte. Natürlich traf man immer wieder auf so sehr behinderte junge Menschen, die es niemals in ein Arbeitsleben schaffen würden. Aber ich begegnete häufig auch jungen Erwachsenen, von denen ich dachte: Ja, wenn hier die richtige Förderung möglich wäre... Und genau diese Menschen hat "Barrierefrei starten" im Blick - Menschen aus einer Nischengruppe, wie es in der Infoschrift des Vereins heißt, "einer Nischengruppe, der bislang gesellschaftlich nur wenig Beachtung geschenkt wurde". Und: "Gerade hier verbirgt sich aber ungenutztes Potenzial, sind diese Menschen doch besonders hoch motiviert und wollen zeigen, was sie können", so werben Sie weiter für das Modell "Barrierefrei starten". Ja, es ist gut, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird: Barrierefreiheit beginnt im Kopf. Hoffentlich immer stärker auch in den Köpfen von denjenigen, die Möglichkeiten und Mittel haben, das Projekt ausweiten zu helfen.

Ich wünsche dem Verein von Herzen zusätzlich zum "harten Kern" weitere engagierte Unterstützer.
Ingeborg Salm-Boost
 

Bierstadter Straße 45 - im Haus der Handwerkskammer Wiesbaden | 65189 Wiesbaden
06 11 - 185 10 51 | stahl@barrierefrei-starten.de


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